Seit 1968 gibt es in Lübtheen den Ringkampfsport. Damals hat der  mit drei Landesmeistertiteln erfolgreiche ungarische Ringer, der seinen Wohnort nach Lübtheen verlegt und die in der mecklenburgischen Kleinstadt bis dahin unbekannte Sportart in Leben gerufen.

Damit hat Csaba Mátraházi den Grundstein für den Ringkampfsport in Lübtheen gelegt. Die Sektion Ringen wurde bald mit zahlreichen Erfolgen auf nationaler, aber auch internationaler Ebene zu einem der erfolgreichsten Sportvereine der Region mit einem hohen Bekanntheitsgrad auch über die Landesgrenzen hinaus.

Der studierte Germanist als Lehrer für Deutsch und Russisch hatte schon während seiner aktiven  sportlichen Laufbahn die Absicht, seine Kenntnisse im Ringkampf als Trainer an andere weiterzugeben. Dabei war sein  sportliches Vorbild sein eigener Trainer in Budapest. Bald stellten sich die ersten Erfolge ein, die Lindenstadt entwickelte sich rasch zu einer Ringerhochburg und zum offiziellen Nachwuchszentrum für den Leistungssport. Hunderte von Kindern und Jugendlichen haben das Ringer-ABC auf den Lübtheener Matten erlernt. Die zwischen 1969-  1990 erkämpften 21  DDR-Meistertitel und 9 Einzelsiege bei der Zentralen Spartakiade der DDR, einer Leistungsschau des damaligen DDR-Nachwuchssports, sowie 13  Meistertiteln  bei den sogenannten kleinen DDR-Meisterschaften, d. h. bei den Titelkämpfen der damaligen Betriebssportgemeinschaften, unterstreichen die Erfolgsserie der Lübtheener Ringer. In der Leipziger Leistungsschmiede wurden André Backhaus Jugendweltmeister und Junioren-Europameister, Heiko Geffke Vize-Europameister der Junioren.

csaba-swAls die aufwendige ehrenamtliche Tätigkeit von Csaba Mátraházi immer umfangreicher wurde, stellte man Helmut Stahl, einen der ersten Mátraházi-Schützlingen, als hauptberuflichen Trainer zur Entlastung ein. Von hier an agierte das Trainergespann weiter erfolgreich.

In den ersten Wendejahren zog sich Csaba Mátraházi von der aktiven Trainertätigkeit zurück und führte die Finanzgeschäfte des Verein mehrere Jahre weiter.

Die ehrenamtliche Arbeit auf der Matte  übernahm Jens-Peter Sievertsen, einer der erfolgreichsten Lübtheener Sportler, mit Unterstützung einiger Mitstreiter aus dem Kreis der ehemaligen Aktiven. Der Alt-Trainer blieb aber dem Ringkampf weiter treu, er ist immer noch wöchentlich mehrmals  in der Ringerhalle anzutreffen, wo er trotz fortgeschrittenen Alters aktiv ist und bei Bedarf  an der Trainingsgestaltung mitwirkt.Seine Meinung ist als beratendes Mitglied  mit großer Erfahrung aus mehreren  Jahrzehnten Ringkampfsport stets  wichtig und gefragt. Für seine geleistete Arbeit im Verein und im Ringkampfsport wird ihm  ein großer Dank ausgesprochen.  Sein Lebenswerk  im Ringen hat der Deutsche Sportbund des Landkreises Ludwigslust-Parchim Csaba Mátraházi  2014 mit einem Sport-Oscar geehrt.

Csaba ist nach langjähriger Krankheit am 11.07.2022 verstorben. Wir werden sein Erbe stets in Andenken halten.

 

Csaba als Übungsleiter beim Training in der Ringerhalle (links)
Csaba (links) als Ringer bei der SG Dynamo Schwerin (1968)