verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
Die große Überraschung blieb aus. Für die Bundesliga-Ringer des RV Lübtheen gab es am zweiten Doppelkampftag der Saison erwartungsgemäß nichts zu holen. Der 10:21-Heimniederlage am Sonnabend gegen den Tabellenzweiten SVA Nackenheim folgte gestern Nachmittag ein 13:19 beim verlustpunktfreien Spitzenreiter ASV Mainz.
„Wo die hier reingekommen sind, da hab ich schon gedacht: Mann, oh Mann“, schwante Bert Compas nichts Gutes, als er das Nackenheimer Staraufgebot sah. Gleichzeitig war der RVL-Vorsitzende stolz, dem Publikum wieder so Hochkaräter wie den deutschen Bronzemedaillengewinner von Rio, Denis Kudla, oder den Welt- und Europameister von 2018, Eldeniz Azizli, präsentieren zu können. Das Team aus Rheinland-Pfalz wurde dann auch schnell seiner Favoritenrolle gerecht. Nach vier Kämpfen hieß es 12:0 für die Gäste.
Alexander Ginc (57 kg/ Griechisch-Römisch) und Mitko Asenov (61 kg/Freistil) unterlagen Azizli beziehungsweise dem mehrfachen deutschen Meister Viktor Lyzen jeweils vorzeitig (Technische Überlegenheit), Nico Graf (130 kg/Fr.) und Artur Omarov (98 kg/gr.-r.) schafften es mit großem Einsatz gegen Robin Ferdinand (2xDM) beziehungsweise Kudla über die vollen sechs Minuten, gaben jeweils zwei Punkte ab. Die ersten Zähler für das Lübtheener Konto holte Andrej Ginc (66 kg/Gr.-r.), der nach seinem 6:0 gegen Ruslan Kudrynets die Jubelfäuste ballte.
Nach der Pause konnten Dennis Langner (71 kg/Fr.) und Jan Zizka (75 kg Gr-r.) das Ergebnis als fleißige Punktesammler (16:0 und 15:0) etwas freundlicher gestalten. Die Nackenheimer hielten den Abstand aber konstant, wobei der ungarische U23-Europameister Tamas Levai (80 kg/Gr.-r.) sein Können gar nicht zu zeigen brauchte. Der RVL konnte die Gewichtsklasse an diesem Tag nicht besetzen, unter anderem, weil sich seine dänische Fraktion gerade mit der Nationalmannschaft für ein Trainingslager auf Fuerteventura aufhält. Ohne Chance war Kevin Lucht (86 kg/Fr.) gegen Ahmed Dudarov (0:16).
Richtig eng ging es im letzten Kampf des Abends zu. Brian Bliefner (75 kg/Fr.) geriet gegen den deutschen Meister Osman Kubily Cakici mit 0:5 ins Hintertreffen, hatte dann erkennbar mehr zuzusetzen. Doch die Zeit lief ihm weg und so reichte es nur noch zum 4:5.
Am Ende schnappte sich der Nackenheimer Trainer Cengiz Cakici, 2003 selbst WM-Starter für Deutschland, das Mikrofon und löste viel Beifall aus: „Ich bin heute zum ersten Mal in Lübtheen und habe mich sehr darauf gefreut, weil ich nur Positives gehört hatte. Ich kann das nur bestätigen. Es hat mir viel Spaß gemacht.“
RV Lübtheen 10 |
SV A. Nackenheim 21 |
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Wettkampfstätte | Hans-Oldag Halle , Rudolf Breitscheidstr. 30, 19249 Lübtheen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kampfrichter: | Marco Scalisi | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Lübtheener brachen gleich nach dem Kampf in zwei Kleinbussen auf und übernachteten in Göttingen, um so die Anreise nach Mainz auf zwei Tage verteilen zu können. Trotzdem steckte allen die Fahrt in den Knochen. Immerhin konnte man beim Top-Team vier Kämpfe gewinnen. Alexander Ginc und Artur Omarov siegten vorzeitig durch technische Überlegenheit, Brian Bliefner holte drei, Andrej Ginc zwei Zähler. „Wir sind nahe dran, aber doch noch ein Stück entfernt“, gab sich Bert Compas fast schon ringer-philosophisch.
ASV Mainz 88 19 |
RV Lübtheen 13 |
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Wettkampfstätte | Sporthalle am großen Sand, Obere Kreuzstrasse 9-13, 55120 Mainz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kampfrichter: | Marvin Manz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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