bundesliga-lübtheen-gelenau-15verfasst von Thomas Willmann/Schweriner Volkszeitung

Nur noch gut eine Woche müssen sich die Anhänger des Ringervereins Lübtheen gedulden. Dann starten ihre „Löwen“ in die neue Saison in der 2. Bundesliga Nord. Und sie tun das am 3. September mit einem echten Kracher. In der heimischen HansOldagHalle läuft um 19.30 Uhr der RSV Rotation Greiz auf. Die Thüringer zählen nach ihrem Staffelsieg im Vorjahr für Bert Compas erneut zu den ganz heißen Titelanwärtern. „Sie haben noch einmal ordentlich ,eingekauft’. Das gilt im übrigen auch für viele andere Mannschaften“, rechnet der Vereinsvorsitzende des RVL mit einer knüppelharten Saison. Die NordStaffel setzt sich wieder aus zehn Teams zusammen. Das Gros sind alte Bekannte. Lediglich der AC Werdau taucht nicht mehr auf. Mit ErstligaAbsteiger KAV Mansfelder Land wird die Lücke prominent geschlossen.
Vereinsvorsitzender Bert Compas

Ein bisschen Bewegung ist auch in die Lübtheener Riege gekommen. Andreas Aurich wechselt nach Potsdam in die Regionalliga, Sebastian Otto wird auf eigenen Wunsch an den SV Auerbach (Regionalliga) ausgeliehen. „Er kann aus beruflichen Gründen nicht so trainieren, wie das seinem eigenen Anspruch für die zweite Liga entspricht“, erklärt Compas, um gleich nachzuschieben: „Er bleibt aber Lübtheener und will im nächsten Jahr wieder voll bei uns einsteigen.“ Auf der HabenSeite konnte man einen großen „Wurf“ landen. Lennard Wickel kommt vom 1. Luckenwalder Sportclub. Der Traditionsverein hat seine Mannschaft aus der ersten Liga zurückgezogen und will in der Oberliga Mitteldeutschland einen Neuanfang wagen. Der 25-Jährige Wickel ist als amtierender deutscher Vizemeister (Freistil, 70 kg) ohne Zweifel eine echte Verstärkung für die Mecklenburger. „Sein Kumpel Robert Glor, der ja schon seit der vergangenen Saison für uns ringt, hat zu mir gesagt, frag ihn doch einfach – und das hab ich getan. Wir sind uns schnell einig geworden“, freut sich Compas über diesen Coup. Mit den beiden anderen Neuzugängen will man in Lübtheen konsequent an der ringerischen Perspektive basteln. Der 18-jährige Magdeburger Karan Mosebach, der in Frankfurt/Oder trainiert hat, ist bei den olympischen Jugendspielen Vierter geworden, der erst 16-jährige Artur Schmidt aus Greifswald gewann bei den deutschen Meisterschaften der Kadetten die Silbermedaille. „Wir sind schon stolz darauf, dass wir daneben alle unsere Talente halten konnten.“ Die Torgelower Brüder Alexander und Andrej Ginc sowie Alexander Biederstädt aus der eigenen Jugend zählen für den RVLVorsitzenden zu den jungen deutschen Topathleten für die Zukunft. Längst zu Publikumslieblingen sind die drei dänischen Ringer Anders Ekström, Fredrik Bjerrehuus und Rajbek Bisultanov avanciert, die ebenso wie Mitko Asenov und Daniel Bankov (beide Bulgarien) wieder im Kader der Lindenstädter stehen. Komplettiert durch altbekannte Größen wie Christian Nützmann, Dennis Langner, Sebastian Nowak, Benjamin Sadkowiak, Martin Buhz, Ceven Matthes, Max Kriwoschein und Alexander Fuhr, glaubt man in Lübtheen, unter Leitung von Cheftrainer JensPeter Sievertsen und Bert Compas wieder eine schlagkräftige Truppe beisammen zu haben. „Ich neige dazu, eher ein bisschen tiefzustapeln. Ein Platz im Mittelfeld sollte drin sein“, gibt sich der Vereinsvorsitzende in puncto Saisonerwartung zurückhaltend. Innerlich sähe es da schon etwas anders aus: „Was ich eigentlich will – alles gewinnen.“ Den Unterbau für die Bundesliga bildet wieder das OberligaTeam, das als KG Lübtheen II am 3. September den Vorkampf bestreiten wird. Außerdem sind die Lindenstädter erneut in der Jugendliga dabei.

Zur Vorbereitung auf die Zweitligasaison hatte man am Wochenende die Ringer vom befreundeten LigaKonkurrenten AVG Markneukirchen in Lübtheen zu Gast. JensPeter Sievertsen, Steffen Gottschalk (der langjährige BundesligaRinger ist jetzt Trainer in Schwerin) und nicht zuletzt André Backhaus brachten die Jungs ordentlich ins Schwitzen. Der UrLübtheener Backhaus, der zu den erfolgreichsten deutschen Ringern zählt und sich in seiner neuen Heimat Markneukirchen seit langem ausgesprochen wohl fühlt, konnte den „Jungspunden“ auch als 46-Jähriger noch so manchen Kniff beibringen.

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