verfasst von Csaba Matrahazi/Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
„Oh Mann, wir haben es doch fast gehabt. Ich bin total fertig, hatte uns schon als Sieger rausgehen sehen.“ Die Lübtheener Bürgermeisterin Ute Lindenau konnte und wollte ihre Gemütslage nach der knappen 16:17-Heimniederlage der Lübtheener Bundesliga-Ringer gegen den SV Alemannia Nackenheim nicht verstecken. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus outete sich in der Hans-Oldag-Halle ebenfalls als bekennender Ringkampf-Anhänger.

Der Landespolitiker war noch aus einem anderen Grund an diesem Abend ein gern gesehener Gast. Er kam nicht mit leeren Händen, überreichte Thomas Pietz einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 33 000 Euro für die Anschaffung einer neuen Bühnentanzfläche. „Unsere alte war wirklich nur noch Stückwerk, hat damit jetzt ausgedient. Das kommt allen Vereinen der Stadt zu Gute“, freute sich der Vereinsvorsitzende des Lübtheener SV und verband den Dank mit einer Einladung für den 15. Ball der Vereine am 2. März 2019. „Dann können Sie die neue Tanzfläche selbst einem Praxistest unterziehen.“

Unter den Zuschauern bei diesem ersten Heimkampf der Saison waren auch der Vorsitzende des Kreissportbundes Ludwigslust-Parchim, Wolfgang Schmülling, und Manfred Werner zu finden. Der Präsident des deutschen Ringer-Bundes (DRB) löste mit seinem Besuch ein gegebenes Versprechen ein. „Ich wollte immer schon einmal hier vorbeischauen, und heute hat’s gepasst.“ Die Anreise aus dem bayrischen Würzburg ist schließlich kein Katzensprung. Der 72-Jährige, der seit 2005 an der Verbandsspitze steht, lobte die Lübtheener in den höchsten Tönen. Das ging Bert Compas runter wie Öl. „Ich denke, das war eine tolle Veranstaltung. Na ja, wir hätten natürlich lieber gewonnen. Aber wir haben uns sehr gut verkauft.“ Der Vereinsvorsitzende des RVL hob hervor, dass die Organisation so eines Kampfabends alles andere als ein Selbstläufer sei. „Bis alles steht, da stecken jede Menge helfende Hände dahinter. Sonst könnten wir das nicht stemmen.“ Der Ablauf hat sich eingespielt. Um 15 Uhr geht’s los. Eine etwa 15 Mann starke Truppe kümmert sich, unterstützt von der Vereinsjugend, um den Aufbau in der Halle (Matte, Tribüne etc.). Zeitgleich bereiten zehn Frauen das Catering vor. Das hieß in diesem Fall, 260 halbe Brötchen und 50 Baguettes schmieren sowie belegen und alles soweit vorbereiten, dass die hungrige und durstige „Meute“, die insbesondere in der Pause die Theken im Foyer und in der Halle belagert, auf ihre Kosten kommt.

Dieses Prozedere wiederholt sich zu jedem Heimkampf. Das nächste Mal fällt insofern etwas aus dem Rahmen, als dass es am 3. Oktober, dem Einheitsfeiertag, nicht wie üblich um 19.30 Uhr, sondern bereits um 15 Uhr auf der Matte rund geht. Zu Gast ist dann das bayrische Team vom SC Kleinostheim. „Das wird knallhart. Am nächsten Sonnabend müssen wir zunächst nach Heilbronn (zum VfL Neckargartach, d.R.), am Mittwoch darauf kommt Kleinostheim zu uns, und nur drei Tage später steht der Auswärtskampf beim KSV Witten an“, ordnet Bert Compas die bevorstehende englische Woche als echte Herausforderung ein.

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