Pokalsieger 1971 – J. Janke, B. Grieser, R. Grütmacker, A. Matz, Brandt, N. Matz, U. Schwenck, R. Krüger, H. Klauck, H. Wolschke, D. Schmal, M. Meyer, H. Papke, Ritzmann, W. Meyer, U. Richter, H.-G. Bösler

Die Erfolgsjahre 1968-1989

In Lübtheen gibt es Ringkampfsport seit 1968. Damals hat der ungarische Ringer

Csaba Matrahazi, der seinen Wohnort nach Lübtheen verlegt hatte, diese in der mecklenburgischen Kleinstadt bislang unbekannte Sportart ins Leben gerufen.

Bald stellten sich die ersten Erfolge ein, die Lindenstadt entwickelte sich rasch zu einer Ringerhochburg und zum offiziellen Nachwuchszentrum des Leistungssports. Die talentiertesten Aktiven reichte man zur Leistungskaderschmiede Leipzig weiter, um auch international mitsprechen zu können so wie zum Beispiel den späteren Jugendweltmeister Andre Backhaus oder Junioreneuropameister Heiko Geffke.
Ab 1976 verlegte das Trainer – Duo Matrahazi und Helmut Stahl, einer der nach Leipzig delegierten und inzwischen heimgekehrten Lübtheener Ringer, seine Tätigkeit in die mit viel Eigenarbeit errichteten Ringerhalle, eine Trainings – und Wettkampfstätte mit optimalen Bedingungen.

Die in der Zeit 1969 – 1990 erkämpften 21 DDR-Meistertitel im Schüler – und Jugendbereich sowie 9 Einzelsiege bei der Zentralen Spartakiade, einer Leistungsschau der damaligen DDR- Nachwuchssports, 13 Meistertitel bei der sog. kleinen DDR-Meisterschaft demonstrieren die Erfolgsserie der Lübtheener Ringer.

1983/84 Seniorenmannschaft – H. Stahl, D, Compas, R. Osnowski, J.-P. Sieversten, H. Sieversten, A. Peters, M. Schmidt, B. Wolschke, U. Schwenck, T. Heinke, J. Meier, C. Matrahazi, D. Susemihl, T. Schmal

Schwerer Neuanfang

Kampfgemeinschaft mit dem WAC Hamburg

In den Jahren 1990 und 1991 begann eine schwere Zeit für den Ringkampfsport in Lübtheen.

Die Ringerhalle wurde den trainierenden kurzfristig entzogen, der hauptberufliche Trainer gekündigt und die finanzielle Unterstützung stark beschnitten. Die beiden Lübtheener Sportvereine schlossen sich zum Lübtheener SV Concordia zusammen. In dieser Zeit übernahm Jens-Peter Sievertsen, einer der erfolgreichsten Lübtheener Ringer, den Hauptteil der ehrenamtlichen Trainingsarbeit und gewann dazu noch weitere Mitstreiter wie Bert Compas, Manfred Raschke und Mathias Lenz. Eine Stütze des Vereins war in den ersten Jahren nach der Wende die Männermannschaft. Da in Mecklenburg-Vorpommern noch kein Ligasystem aufgebaut war, wurde eine Kampfgemeinschaft mit der Ringerabteilung des Wandsbeker – Athleten Clubs aus Hamburg gegründet, die zwischen 1991 – 1993 für Aufsehen im Norden sorgte.

Seit 1994 kämpfen die Lindenstädter als eine eigenständige Mannschaft in Landes- und Regionalligen des Ringerbundes.

Dirk Compas in Aktion

Auch die Bedingungen für die Nachwuchsarbeit haben sich wesentlich verbessert.
Grundlage dafür ist ein regelmäßiges wöchentliches Training. Das traditionelle Frühjahrsturnier wurde ab 1994 wieder belebt und entwickelt sich seither zur festen Größe im Wettkampfkalender. So waren im Jahr 2003, 117 Sportler aus 18 Vereinen zur Veranstaltung angereist.
Jährlich finden wieder Schulmeisterschaften statt, um Talente für den Ringkampfsport zu finden.
Die zielstrebige Jugendarbeit wies bald ihre ersten Erfolge im Land Mecklenburg-Vorpommern auf, die im Jahre 2001 durch einen Deutschen Meistertitel belohnt worden ist.

Vereinsgründung

1996 entschieden sich die Ringer zur Gründung eines eigenen Vereins.

Die Ringerabteilung löste sich 1997 aus dem Lübtheener Sportverein Concordia heraus und gründete den Ringerverein Lübtheen e. V., in dem ihre eigenen Interessen besser gebündelt und die Sportarbeit effektiver gestaltet werden.

v. l.: D. Compas, C. Matrahazi, J-P. Sievertsen, T. Meinck, D. Susmihl, M. Raschke, M. Lenz, D. Reu, B. Compas, T. Schmal, T. Compas, R. Osnowski

Als Vorsitzender wurde Dirk Susemihl, einer der erfolgreichen früheren Aktiven einstimmig gewählt.
Seit 2002 verfügt der Verein auf dem Gelände der Grundschule (Breitscheidstraße 30) über eine eigene Trainingsstätte die, wenn auch unter bescheidenen Verhältnissen, den stationären Trainingsbetrieb ermöglicht.
Als ideale Wettkampfstätte erweist sich dagegen die neu errichtete Mehrzweckhalle der Stadt Lübtheen.

Bundesliga

Ein großer Meilenstein des Ringerverein Lübtheens ist die überaus erfolgreiche Saison 2012. In diesem Jahr hat sich die Männermannschaft der Mecklenburger sensationell den 1. Platz in der Regionalliga Mitteldeutschland erkämpft. Damit wurde das große Ziel, der Aufstieg in die 2. Ringerbundesliga, erreicht.

Im Jahr 2013, in dem die Ringer aus Mecklenburg-Vorpommern zum ersten Mal in der 2. Bundesliga antraten, wurden die Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen. Das Debüt wurde zum bis dato erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Der Ringerverein wurde auf Anhieb Vizemeister! Doch auch dieser Erfolg sollte im vergangenen Jahr noch getoppt werden. Nach einigen knappen Niederlagen zu Beginn der Saison 2014, fand das Lübtheener Team zu seiner alten Stärke zurück. Insbesondere die jungen Nachwuchstalente waren nicht zu stoppen und sicherten mit ihrem unbedingten Siegeswillen dem RVL so manchen unerwarteten Sieg. Der RV Lübtheen verlor in der Rückrunde nicht einen einzigen Kampf und wurde so Meister in der Staffel Nord der 2. Bundesliga. Ausgelassen und enthusiastisch wurden die Ringkämpfer regelmäßig von mehreren hundert Fans in der heimischen Hans-Oldag-Halle bejubelt.

Der Ringerverein Lübtheen kämpft seit 2017 in der 1. Ringerbundesliga. Durch eine Umstrukturierung des Ligasystems im Deutschen Ringerbund ist der RV Lübtheen in der Staffel Süd-Ost (ab 2018 Nord-West) der 1. Liga eingeordnet worden. Diesen Schritt habe man aus voller Überzeugung getan, betont der Vereinsvorsitzende Bert Compas: „Der Vorstand hat im Vorfeld mit allen Aktiven gesprochen. Es stand die Frage im Raum: Wollen wir weiter Bundesliga ringen oder ganz unten in der Oberliga neu anfangen? Eine andere Alternative gab es zu dem Zeitpunkt nicht. Der Tenor war einhellig: Bundesliga. Dieses Votum haben wir als Auftrag begriffen und die Weichen gestellt.“ Man wisse in dieser Entscheidung den kompletten Verein hinter sich.