verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung
In der Lübtheener Hans-Oldag-Halle wurde noch lange eifrig diskutiert. Es herrschte ausgelassene Stimmung. Hatten doch die Bundesliga-Ringer des RV Lübtheen mit dem 16:13-Erfolg gegen den RC Merken-Düren gerade ihren ersten Saisonsieg eingefahren.

„Super, wie sie das in der zweiten Hälfte noch rausgeholt haben. Das ist ein richtig schöner Abend“, freute sich Lübtheens Bürgermeisterin Ute Lindenau, die einmal mehr von ihrem Tribünen-Stammplatz aus mitfieberte. Ein paar Reihen weiter unten hatten Walter und Renate Menzel den Gästen kräftig die Daumen gedrückt. Verständlich. Schließlich ist der 70-Jährige bei den Dürenern ehrenamtlich für Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. „Das ist ja eine tolle Atmosphäre hier. Wir haben uns beim Hinkampf im September sofort mit Bert angefreundet (der RVL-Vorsitzende Bert Compas, d.R.) und ihm aufgetragen: Bestell uns ein Zimmer. Wir kommen nach Lübtheen.“ Gesagt, getan. Das Ehepaar trat die 560-km-Anreise schon am Freitag an und übernachtete zweimal in einem örtlichen Hotel. Menzel wagte in der Kampf–Pause trotz der 11:3-Führung seines Teams eine anderslautende Prognose. „Es sieht so aus, als ob ihr mit einem Punkt gewinnt.“ Dafür handelte er sich sofort ein tadelndes „Hallo?“ von der Seite ein und ergänzte daraufhin diplomatisch: „Na ja, oder wir liegen am Ende knapp vorne.“ Der weitere Verlauf stützte bekanntlich seine erste Variante.

Bert Compas hatte für dieses Kellerduell keine Mühen gescheut und eigens eine Glücksfee eingeladen. Mecklenburg-Vorpommerns Blütenkönigin Vanessa Balzer überreichte jedem Kämpfer bei der Mannschaftsvorstellung einen Apfel und sorgte so für ein gerecht verteiltes Vitamin-Doping. „Ich bin das erste Mal beim Ringen. Es ist wirklich sehr spannend – hätte ich nicht gedacht.“ Da der königliche Beistand so gut geklappt hat: Vielleicht kann der RVL-Vorsitzende die 23-jährige Wittenburgerin ja für weitere „Einsätze“ gewinnen? Der nächste Heimauftritt der Lübtheener Ringer lässt nicht lange auf sich warten. Am kommenden Sonnabend geht’s an gleicher Stelle gegen den TV Aachen-Weilheim zur Sache.

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