verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung

Erst vor wenigen Wochen weilte Bert Compas, Vereinschef des RV Lübtheen, im dänischen Nykøping, um sich die Vertragsunterschrift von Turpal Bisultanov für die kommende Zweitliga-Saison der Ringer zu sichern. Da war der 21-jährige Däne gerade als U23-Vizeeuropameister aus Plovdiv zurückgekehrt.
Diese Silbermedaille könnte man vor dem Eindruck, den Bisultanov jetzt bei der EM der Männer in Budapest hinterlassen hat, scherzhaft als Ausrutscher einstufen. Seine Auftritte in der BOK-Sporthalle der ungarischen Hauptstadt waren eine Ringer-Demonstration, oder, um es mit den Worten von Bert Compas auszudrücken: „Der Typ ist der Wahnsinn. Das war einfach nur sensationell.“

In der mit 16 Athleten besetzten Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm gewann Bisultanov seine vier Kämpfe alle vorzeitig durch technische Überlegenheit (TÜ) und gab dabei nicht eine Wertung ab. Fiel die Entscheidung beim 9:0-Punktsieg im Achtelfinale gegen den Schweizer Damian van Euw und beim 8:0 im Viertelfinale gegen den Georgier Robert Kobliashvili jeweils „erst“ in Runde zwei, so hatte es der Däne in der Folge noch eiliger. Das Halbfinale gegen den Italiener Mirco Minguzzi war nach 1:54 Min. beendet – 10:0 für Bisultanov –, das Finale dauerte sogar nur 1:15. Dann hieß es bereits 8:0 und der Rumäne Nicu Ojog musste die Überlegenheit seines Gegners anerkennen.

Turpal Bisultanov war nicht der einzige EM-Starter, der in der kommenden Saison für den RV Lübtheen auf die Matte gehen wird. Die polnischen Farben vertraten Zbigniew Baranowski und RVL-Neuzugang Krzysztof Bienkowski. Beide schnitten ebenfalls hervorragend ab. Baranowski (97 kg/Freistil) gewann Bronze, Bienkowski (65 kg/Freistil) wurde Fünfter. Der Tscheche Artur Omarov (97 kg/griechisch-römisch) scheiterte im Viertelfinale am späteren Bronzemedaillengewinner.
Für Bisultanovs dänischen Landsmann Oliver Krüger (77 kg/gr.-r.), den die Lübtheener Löwen ebenfalls als Neuzugang präsentieren können, kam das Aus schon in seinem Auftaktkampf.

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