verfasst von Thomas Willmann – Schweriner Volkszeitung

Ein bisschen mehr hatten sich die vier jungen Lübtheener Ringer von ihrem Start bei den deutschen A-Jugend-Meisterschaften schon erhofft. Von einem Medaillengewinn waren sie relativ weit entfernt. Dass die Trauben bei den deutschen Meisterschaften der 14- bis 17-Jährigen ganz schön hoch hingen, musste das Lübtheener Quartett zumeist schon früh im jeweiligen Turnier erkennen.

Luis Mutz und Justin Hahn fuhren in ihrem ersten A-Jugend-Jahr mit der MV-Landesauswahl ins sächsische Werdau zu den Titelkämpfen im griechisch-römischen Stil. „Beide haben sich auf Empfehlung ihrer Trainer an der Sportschule Luckenwalde nach den vergangenen Meisterschaften vom Freistil umorientiert“, erklärte Jens-Peter Sievertsen. Da der Lübtheener Cheftrainer zur gleichen Zeit Henry Lamitschka und Marcel Galiev bei der Freistil-DM in Hösbach (Bayern) betreute, beschränkte sich der Austausch mit den beiden Sachsen-Reisenden auf Ferndiagnosen via Telefon und WhatsApp.
Mutz und Hahn fanden sich in ihren Gewichtsklassen bis 65 beziehungsweise 71 Kilogramm in stark besetzten Teilnehmerfeldern wieder. Neben der reinen Anzahl – 26 und 32 Starter – stimmte auch die sportliche Qualität. „Beide waren nach ihren Auftaktniederlagen ganz schön geknickt“, konnte Sievertsen die Stimmungslage nachvollziehen. Und da Mutz dann auch im MV-Duell gegen den zwei Jahre älteren Warnemünder Jason Gallinat den Kürzeren zog, waren die Meisterschaften für ihn schnell beendet.
Hahn blieb zunächst weiter im Wettbewerb, nachdem er in seinem spannenden zweiten Kampf einen 9:7-Sieg feiern konnte. Doch die anschließende Niederlage bedeutete auch für ihn das vorzeitige Aus. Der 21. Platz war nicht das, was er sich erhofft hatte.
Insgesamt lief es aber für die MV-Auswahl in Werdau sehr gut. Zwei Meistertitel, zwei Silber- und drei Bronzemedaille verhalfen zu Platz vier in der Länderwertung. „Das ist für unseren kleinen Landesverband ein schöner Erfolg“, freute sich Sievertsen aus der Ferne mit.
Und was machten seine Freistil-Schützlinge in Hösbach? Für Marcel Galiev (60 kg) gab es in seinen zwei Kämpfen wenig zu gewinnen. Henry Lamitschka (51 kg) gelang dagegen ein guter Turniereinstieg. Er konnte sich mit einem schwer erkämpften 3:2-Sieg über einen alten Bekannten aus Greiz für die vor zwei Jahren bei den mitteldeutschen Meisterschaften erlittene Niederlage revanchieren.
Es kam sogar noch besser. In der zweiten Runde erwischte Lamitschka ein Freilos. Dann wartete allerdings der Favorit in diesem sieben Ringer starken Pool. Der erwies sich als eine Nummer zu groß, hatte nach gut drei Minuten einen 10-Punkte-Vorsprung herausgeholt und wurde demzufolge zum Sieger durch technische Überlegenheit (TÜ) erklärt. Um im Medaillenrennen zu bleiben, fehlte dem Lübtheener jetzt ein weiterer Sieg. Doch bei der folgenden 2:9-Niederlage konnte Lamitschka nicht die erhofften Akzente setzen. Und so stand am Ende für ihn wie im Vorjahr ein siebter Platz zu Buche.

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